Margit sziget

24.09.2017

Sonntag musste ich leider alleine etwas unternehmen. Ich hätte gut ein bisschen Gesellschaft gebrauchen können, eigentlich war der Tag der emotionale Tiefstpunkt meines bisherigen Aufenthalts. Ob die Idee dann gut war, gerade auf die Margit sziget zu gehen, wage ich im Nachhinein zu bezweifeln. Es war schön und es war gleichzeitig traurig, weil ich die Schönheit ganz alleine genießen musste zwischen lauter Paaren und Familien, die ihren Ausflug machten.

Eigentlich bin ich auf die Margit sziget (St. Margareteninsel) gegangen, um mir die Überreste des Klosters anzuschauen, in dem die heilige Margit gelebt hat. Und einen Blick auf das große Freilichttheater zu werfen. Einer meiner Reiseführer erzählt auch von dem singenden Brunnen, wobei ich im Laufe meines Ausfluges feststellen musste, dass die Autorinnen da etwas durcheinander gebracht haben. Ganz im Süden der Donauinsel gibt es einen großen Brunnen mit Wasserfontainen, die zu Musik in verschiedensten Variationen ein schönes Schauspiel geben. Es stehen viele Stühle und Bänke drumherum, man kann sich gemütlich niederlassen und die Wassertechnik beobachten. Das nannten sie den „singenden Brunnen“. Als ich aber am Ende meiner Inseltour im Norden ankam, habe ich gleich neben dem japanischen Garten den echten singenden Brunnen entdeckt. Zumindest die Hinweisschilder haben ihn so bezeichnet. Eigentlich ist es tatsächlich eine Quelle mit Trinkwasser, über die ein Gebäude gebaut wurde, auf dem Neptun tront und die Uhrzeit anzeigen sollte. Dies tut er zwar, aber leider ist es bei ihm immer 11 Uhr Mittags. Aber ich war zur rechten Zeit da. Denn immer zur vollen Stunde wird in dem Bauwerk eine Mechanik in Gang gesetzt, die einige Blasinstrumente betrieben hat. Ob die drei Lieder jetzt noch wirklich von Blasinstrumenten gespielt werden, kann man leider nicht sehen.

Das Schönste an der Margit sziget war allerdings die Schaukel auf dem Kinderspielplatz. Ich konnte einfach nicht daran vorbeigehen. Sie ist schön hoch und hat mich an meine Schaukelnachmittage in meiner Kindheit mit meiner Schwester in unserem Garten erinnert. Ich bin so hoch geschaukelt wie schon lange nicht mehr und habe dieses lustige Gefühl im Bauch gespürt, dass man eben nur beim Schaukeln spürt.

Autor: Barbara Seyfarth

Informatikerin Embedded Systeme (Automotive, Industrial Solutions) Safety + Security Certified Professional for Software Architecture (Advanced Level) Autorin