Aufkleber

16.09.2017

Meine Einkaufsliste war lang und auch nicht ganz einfach. Ich dachte mir, dass ich vielleicht mal im großen Einkaufszentrum nachschaue, ob ich da einen Schraubendreher, ein Verlängerungskabel und etwas zum Lösen von den Etiketten auf meinen Tellern bekomme. Ich bin also gemütlich dorthin geschlendert und habe auf dem Weg in die kleinen Läden hineingelinst, die es hier zu Hauf gibt. Da war doch tatsächlich ein kleines Geschäft, in dem es neben Waschmittel auch Malerbedarf gab. Kurzentschlossen bin ich also die Stufen in den Laden hinabgestiegen. Viele Läden liegen etwa ein halbes Geschoss unter der Erde.

Dort war eine Frau, die gerade ein Paar bei der Auswahl ihres Waschmittels beriet. Ich habe mich ein bisschen umgeschaut, aber nicht gleich was Passendes gefunden. Also habe ich die Verkäuferin auf ungarisch angesprochen. So langsam fällt es mir doch ein bisschen leichter, die Worte zusammen zu kratzen.

Mit Hilfe meines Wörterbuchs konnte ich auch die meisten Sachen leicht bekommen. Schwierig wurde es dann allerdings mit dem kleberlösenden Mittel. Ich habe also erstmal herausgesucht, was Aufkleber und Teller heißt. Und dann habe ich noch die Putzmittel im Regal zur Hilfe genommen. Leider gibt es mindestens drei Worte für Aufkleber in meinem Wörterbuch. Das ist immer bsonders schwierig, weil die Wörter unter Umständen in einem ganz anderen Kontext verwendet werden, als ich es jetzt brauche. Mit Hilfe der Verkäuferin und den Produkten im Regal hat sie mir dann erklärt, dass es sich um matrica handelt. Und irgendwann hat sie dann auch verstanden, was mein Problem ist.

Ein kurzes Zögern und dann ging sie zielgerichtet in einen ganz anderen Teil des Ladens – zu den Nagellackentfernern. Sie hat mir einen mit Aceton gegeben. Damit bekomme ich die Kleber prima ab. So eine persönliche Beratung hat schon was.

Autor: Barbara Seyfarth

Informatikerin Embedded Systeme (Automotive, Industrial Solutions) Safety + Security Certified Professional for Software Architecture (Advanced Level) Autorin