Glück am laufenden Kilometer… oder auch nicht

30.08.2019
von Vanessa Heilmann

Ein letztes Mal Meer. Diesmal mit einer leicht würzigen Note an Dunkelheit, nasser Kälte und Kalk. Wovon ich rede? Kommt gleich. Zuerst suchen wir uns im Internet eine passende Führung für 15 Uhr heraus und brettern über die verschlungene Autobahn Richtung Savona. Doch Verkehrsknoten können uns diesmal nicht schocken. Einen Horror haben wir eher vor der Parkplatzsuche, denn uns steckt noch die Erinnerung an letzten Samstag in den Knochen. Zu unserem allergrößten Erstaunen finden wir einen freien und sehr geräumigen Parkplatz direkt vor dem Eingang der Grotte. Und der liegt mitten im Ort wohlgemerkt. Wir können unser Glück kaum fassen. Aber leider leider leider ist es inzwischen 15:10 Uhr. Führung gerade verpasst. Die nächste startet erst in einer Stunde. Egal, Karten kann man ja trotzdem noch kaufen. Und schon trifft uns das Glück zum zweiten Mal. Wir dürfen noch hineinhuschen und erwischen (Glück Numero drei) eine auf deutsch übersetzte Führung.

Tropfsteinhöhle

Höhlen zu besichtigen gehört zu den angenehmsten Beschäftigungen während eines heißen Italienurlaubs. Jedenfalls so lange, bis man wieder in die Hitze hinaustritt und diesen einen letzten Schritt sofort bereut. Hitzeschock to go. Vielen Dank, Borgio Verezzi.

Aber dieser Ort hat noch viel mehr zu bieten als ein unterirdisches Höhlensystem voller wundersamer Formationen aus Kalkablagerungen.

Als nächstes wird nämlich das Meer getestet. Wenn man das nach dem dritten Mal überhaupt noch als “Test” bezeichnen kann. Wir können es jedenfalls.
Zuvor haben wir natürlich noch schnell umgeparkt und – oh Wunder – einen kostenlosen Parkplatz direkt am Strand gefunden. Und unser Strand – man kann sich’s denken – ist natürlich kostenlos, relativ leer, mit feinem Sand bedeckt und gänzlich ohne Steine, die ein angenehmes Laufen auf Dauer unmöglich machen würden. Bei welcher Nummer sind wir noch gleich? Und wo hört eigentlich der Zufall auf? Fragen über Fragen…

Zu unserem Erstaunen gibt es heute so gut wie keine Wellen und wir schwimmen ein gutes Stück in die Unendlichkeit hinaus. Selbst hier ist es dank der Taucherbrille noch möglich, bis auf den Grund zu sehen. Na gut, erstaunt hat es uns eigentlich nicht mehr. Ich hätte fast schon drauf gewettet.

Nach dem Umziehen wird ganz unauffällig noch schnell die Parkuhr weitergedreht und auf der Suche nach einer Pizza flanieren wir durch die belebte Fußgängerzone und werden auch recht schnell fündig.

Pizza – Pizza!

Jens hinterlegt seinen Namen auf unsere Bestellung und schon kurze Zeit später schallt ein “Jeans” über den Platz. Niki und ich können uns ein Grinsen kaum verkneifen. Die Pizza schmeckt sehr gut, vor allem der perfekte Boden verleitet uns zu einigen, wenn auch nicht immer ganz realistischen Spekulationen.

Eine weitere Anekdote des Tages ist definitiv die Kilometertankanzeige. Gestartet mit noch verbleibenden 190 Kilometern sahen wir bei 230 das Meer und parkten bei 250. Nein, das war nicht der Xte Teil der Glückssträhne, denn dafür schlürft uns der Motor auf der Rückfahrt unfassbare 200km aus dem Tank. Woran das wohl liegen mag…?

Copyright: Vanessa Heilmann
Veröffentlicht mit ihrer freundlichen Zustimmung

Autor: Barbara Seyfarth

Informatikerin Embedded Systeme (Automotive, Industrial Solutions) Safety + Security Certified Professional for Software Architecture (Advanced Level) Autorin