19.08.2019
Es ist kurz vor Mittag an einem faulen zweiten Urlaubstag. Jens steht vor mir und sagt: „Ich will ans Meer fahren!“ Dieser unbremsbar hohen Motivation kann man nichts entgegensetzen, also sitzen wir eine gute Stunde später im Auto auf dem Weg zum Meer. Wir haben auf der Landkarte einen kleineren Strand ausgewählt, der außerhalb eines Ortes liegt, denn da ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass nicht ein Liegestuhl neben dem anderen steht. Wir haben Glück. Bei unserer Ankunft fährt gerade ein Auto weg und wir müssen nicht nach einem Parkplatz suchen. Tatsächlich kann man zwar Sonnenschirme und Bötchen mieten, aber der Strand ist nicht so überlaufen, dass wir wie die Heringe nebeneinander liegen.
Und das Meer ist herrlich. Gerade so warm, dass man ewig darin schwimmen kann. Wir haben auflandigen Wind und hohe Wellen, so dass auch ein gewisser Fun-Faktor dabei ist.
Wenn ich so im Meer schwimme, mich mühselig durch die Wellen kämpfe und dabei beobachte, wie die Brandung an die Felsen schlägt und hochspritzt, wird mir bewusst, wie gewaltig das Meer ist. Es erfüllt mich immer mit großem Respekt und ich liebe die Vorstellung, wie die Wale in die Tiefen tauchen können und wie Pinguine riesige Distanzen auf ihrer Vogelwanderung hinter sich bringen. Aber ich schwimme doch lieber einfach parallel zum Strand.
Am Abend wird das Meer etwas ruhiger und ich kann Jens zeigen, wie man sich auf das Wasser legt ohne Schwimmbewegungen machen zu müssen. Denn nicht nur Fett schwimmt oben.